Der Schweizer Kabarett-Preis Cornichon 2013 geht an Knuth und Tucek. Damit werden anlässlich der 26. Oltner Kabarett- Tage 2013 (22. Mai bis 1. Juni) zwei Überfliegerinnen der Schweizer Kabarett-Szene geehrt, die jeden Saal zum Kochen bringen: mit einer einmaligen Mixtur aus intelligentem Witz, gnadenloser Respektlosigkeit und hoher Musikalität.
Knuth und Tucek nehmen die Realsatire der Weltpolitik und die kleinen Satiren des Alltags und mischen das Ganze zu einem unverschämten, hochmusikalischen, explosiven Cocktail. „Sich ihrer geballten Bühnenpräsenz zu entziehen, grenzt an ein Ding der Unmöglichkeit. Begeisterung und Spielfreude sprudeln nur so aus ihnen heraus“, schreiben die Oltner Kabarett-Tage. „Durch die Auszeichnung mit dem Schweizer Kabarett-Preis Cornichon würdigen wir ihr kreatives und kritisches Schaffen. Knuth und Tucek überzeugen mit einer einmaligen Mixtur aus intelligentem Witz, gnadenloser Respektlosigkeit und hoher Musikalität. Mal elegant, dann wieder bitterbös bringen sie ihre Gesellschaftskritik an. “ Oder – wie es ein Mitglied des Programmteams pointiert formulierte: „Knuth und Tucek singen einem den Sessel der bürgerlichen Zufriedenheit förmlich unter dem Hintern weg
Mit ihren Programmen begeistern Knuth und Tucek eine stetig wachsende Zahl von Zuschauerinnen und Zuschauern. „Was sie so sympathisch macht, ist, dass sie sich trotz ihres Erfolges nicht zu schade sind, auch kleinste Bühnen zu bespielen, und dass sie immer offen sind für neue Ideen der Veranstalter“, betont Christa Hirschi, künstlerische Leiterin der Oltner Kabarett-Tage.
Wortgewaltiger Sarkasmus
Angefangen hat alles mit einer Zürcher Produktion, die wegen Geldmangels ins Wasser fiel. Olga Tucek war als Musikerin engagiert, Nicole Knuth als Schauspielerin. Ein Projekt ging bachab, ein Duo entstand. Seit 2004 touren die beiden Künstlerinnen, bewehrt mit scharfen Worten, heftigen Stimmen und einem Akkordeon durch die Kleinkunsttheater im deutschen Sprachraum und haben dabei schon die Teufel des 21. Jahrhunderts an die Wand gemalt: Waffenlobbyisten und Weltfriedensaktivisten, Konvertiten und pädophile Priester, Männer mit Bärten und Frauen in Offroadern – niemand ist vor ihrem wortgewaltigen Sarkasmus und rockigen Akkordeon sicher.
Zwischen Donau und Goldküste
Nicole Knuth und Olga Tucek sind beide im Milieu von Kultur- und Kunstschaffen aufgewachsen: Nicole Knuth, als Enkelin von Gustav Knuth, Tochter von Klaus Knuth und Hannelore Fischer sowie Grossnichte von O.W. Fischer, pendelte zwischen Zürcher Goldküste und Wien. Sie bildete sich zunächst zur Schauspielerin aus. Olga Tucek, geboren und aufgewachsen in Zürich, Leimbach, umzingelt von tschechischer Verwandtschaft und dem Lifestyle der Donaumonarchie, trat das Erbe der Mutter an und wurde Sängerin.